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Mittelmacht

Als Mittelstaat oder Mittelmacht wird ein Staat bezeichnet, der zu groß bzw. zu einflussreich ist, um als Kleinstaat zu gelten, aber auch zu klein bzw. zu schwach, um eine Regionalmacht oder Großmacht zu sein.

Wie die Abgrenzung zwischen Kleinstaat und Zwergstaat ist auch die Abgrenzung zwischen Kleinstaat und Mittelstaat oder vom Mittelstaat zum Großstaat nicht eindeutig festgelegt und vom Blickwinkel bei der Betrachtung abhängig. Ein Staat kann im globalen Maßstab ein Mittelstaat sein, regional aber eine großmachtähnliche Rolle spielen, das gilt zum Beispiel für Ägypten im Nahen Osten, Indonesien in Südostasien oder Brasilien in Südamerika.

Bedeutende Industriestaaten wie Kanada und Japan werden in Abgrenzung zur klassischen Hegemonial- oder Supermacht als Mittelmächte eingestuft, im Gegensatz zur Groß- oder Weltmacht Vereinigte Staaten.

Die Bezeichnung Mittelmacht wird eher selten verwendet, da sie – vor allem in ihrer Pluralform – missverständlich ist. Die im Ersten Weltkrieg verbündeten Großmächte Deutschland und Österreich-Ungarn werden traditionell als (die) Mittelmächte bezeichnet. Hier bezieht sich Mittel allerdings auf die geographische Lage in Mitteleuropa, nicht auf die Größe der Staaten.

Historisch wird der Begriff Mittelstaat vor allem in der deutschen Geschichte während des Dualismus zwischen Preußen und Österreich verwendet, um die mittelgroßen deutschen Staaten Sachsen, Hannover, Bayern usw. zu bezeichnen, die zuweilen auch als „Drittes Deutschland“ zusammengefasst werden.


Siehe auch

Quellen