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Die ersten Hochkulturen

Mit den Hochkulturen wurde die Urgeschichte in die Weltgeschichte überführt. Als Hochkultur wird dabei in der Geschichtswissenschaft eine frühe Gesellschaftsordnung bezeichnet, die komplexer als andere Kulturen war und sich gegenüber ihren Vorgängern und Nachbarn unter anderem durch die folgenden Merkmale auszeichnet:

  • geplante Landwirtschaft (Bewässerung, Vorratshaltung, Handel)
  • die Existenz von Städten, die Mittelpunkte von Handel und Herrschaft bilden (fruchtbare Lage, Handelsknoten, militärische Sicherheit, Organisationseinheit)
  • die Gesellschaft organisiert sich politisch mit einem zentralisierten Verwaltungs­system (Planung, Hierarchie, organisiertes Regierungs-, Rechts- und Verwaltungssystem und ein schlagkräftiges Militärwesen)
  • Arbeitsteilung, Gesellschaftsklassen mit Spezialisierung, Berufssoldaten
  • Schrift (Handel, Planung)
  • anspruchsvolle künstlerische Leistungen (Schriftkultur, Musik, bildende Kunst, Architektur)
  • die Entwicklung von Wissenschaften
  • ausgebaute Religion (z. B. mit einem funktional differenzierten Götterpantheon oder einem Monotheismus)
  • durch Sprache, Kultur und Religion bildet sich ein gemeinsames Denken und Fühlen
  • einheitliches Kalendersystem

Für das Vorliegen einer Hochkultur müssen nicht immer alle aufgeführten Merkmale gemeinsam in Erscheinung treten. Welche Kulturen als Hochkulturen eingeordnet werden, ist dabei durchaus strittig. Selten wird ihre Anzahl in der bisherigen Weltgeschichte höher als zwei Dutzend angesetzt.

Karte der geschichtswissenschaftliche Hochkulturen

Karte der geschichtswissenschaftlichen Hochkulturen 

Die ersten Hochkulturen entwickelten sich an Flüssen. Die mesopotamischen Reiche entstanden am Euphrat und Tigris, das ägyptische Reich am Nil, die Harappa-Kultur am Indus und die chinesischen Reiche am Gelben Fluss.

Der Fluss fördert durch Transport und friedlichen Tauschhandel, dezentrale Zivilisation, Kultur- und Warenaustausch. Er liefert Proteine durch Fischfang und Muschelbänke und ausreichend Trink- und Brauchwasser. So wurden nomadisierende Sammler und Wildbeuter zu eher sesshaften Fischern, Viehzüchtern, Ackerbauern, und schließlich (Hoch-)Kulturschaffenden.

Die periodischen Überschwemmungen machten das Land fruchtbar, wodurch intensivere Landwirtschaft betrieben werden konnte. Für den Bau von Bewässerung und Staudämmen ist eine gesellschaftliche Organisation notwendig.

Die Verteilung des knappen fruchtbaren Landes und die Zuteilung der Wassernutzung in zentralisierten Kulturen erfordert eine Verwaltung und Rechtsprechung. Eine Bevorratung von Getreide ist für die Jahre schlechterer Ernte erforderlich. Auch die Bevorratung erfordert Organisation und Planung.

Zur Berechnung der Flut wird ein Kalender benutzt, der Kenntnisse in Mathematik und Astronomie voraussetzt. Mathematik wurde auch für den Bau der Städte benötigt.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis