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Chorasan

Chorasan (persisch خراسان, DMG Ḫurāsān, auch Chorassan, Khorassan oder Khorasan geschrieben), historisch manchmal auch mit nördlicheren Regionen zusammengefasst als Chorāsān und Mā warā’ an-nahr (arabisch خراسان و ما وراء النهر, DMG Ḫurāsān wa Mā-warāʾ an-nahr), ist eine historische Region in Zentralasien zwischen Nordost-Iran und Nordwest-Afghanistan im Gebiet der heutigen Staaten Afghanistan, Iran, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan.

Das Wort Chorasan ist altpersisch und bedeutet „Land der aufgehenden Sonne“ (‚Orient‘). Später erhielt das Wort im Parthischen und Mittelpersischen generell die Bedeutung „Osten“.

Karte von Chorason

Karte der historischen Regionen Chorasan, Transoxanien und Choresmien auf einer Kartengrundlage mit aktuellen Staatsgrenzen.


Geographie

Die Region grenzt im Westen an das Kaspische Meer, im Osten an den Hindukusch und im Norden an die beiden ebenfalls historischen Gebiete Transoxanien sowie Choresmien. Der nördliche Teil Chorasans befindet sich in Turkestan, die südlichen Teile gehören zur Wüstenregion Sistan. Im Südwesten stellten die beiden Oasen Tabas und Kurain in der ehemaligen iranischen Provinz Chorasan die Grenze der historischen Region dar. Al-Balādhurī bezeichnet sie in seinem Buch über die „Eroberung der Länder“ als die „beiden Tore Chorasans“ (bābā Ḫurāsān).

Bedeutende Städte Chorasans sind: Marw (heute in Turkmenistan), Buchara, Samarkand (heute in Usbekistan), Balch, Kabul, Ghazni, Herat (heute in Afghanistan), Maschhad, Tus und Nischapur (heute in Iran).

Bevölkerung

Chorasan ist aufgrund seiner wechselvollen Geschichte eine multi-ethnische Region. Die Bevölkerung Chorasans setzt sich aus Persern, Paschtunen, Arabern, Türken, Kurden, Mongolen und Belutschen sowie aus kleineren Gruppen von Juden und Luren zusammen.

Sprachen

Die größte Bevölkerungsgruppe in Chorasan bilden heute die Sprecher iranischer Sprachen, hauptsächlich Persisch und Paschtu, wobei Persisch sowohl zahlenmäßig als auch historisch und kulturell die dominierende Sprache ist. Eine bedeutende Minderheit bilden die Sprecher zentralasiatischer Turksprachen, von denen Usbekisch und Turkmenisch sicherlich die wichtigsten sind. Daneben findet man auch kleinere Gemeinden von Arabern und Kurden. Hinzu kommen im iranischen Teil Chorasans einige verstreut lebende, ehemals nomadisierende Ethnien, zu denen unter anderem die aus Indien stammenden Jat und die Asheq (vgl. Aşık) genannten Musiker gezählt werden.

Religionen

99 Prozent der Bevölkerung Chorasans sind muslimisch, davon die Mehrheit im iranischen Teil schiitisch und in den anderen Ländern mehrheitlich sunnitisch mit bedeutenden schiitischen Minderheiten. Besonders der Westen Chorasans ist ein Zentrum der schiitischen Konfession. Unter anderem befindet sich dort die den Schiiten heilige Stadt Maschhad.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis