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Alaska Purchase

Der Kauf Alaskas von Russland durch die Vereinigten Staaten (englisch Alaska Purchase) fand 1867 auf Initiative des US-Außenministers William H. Seward hin statt. Das verkaufte Areal umfasste etwa 1,6 Millionen km² (600.000 Quadratmeilen) des heutigen Bundesstaates Alaska.

Das Russische Reich befand sich nach dem Krimkrieg in einer prekären finanziellen Situation. Zudem befürchtete es den kompensationslosen Verlust Alaskas in einem militärischen Konflikt, insbesondere mit dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland. Dessen Marine hätte dieses äußerst schwer zu verteidigende Territorium leicht erobern können. Folglich beschloss Zar Alexander II. den Verkauf Alaskas an die Vereinigten Staaten und beauftragte den Botschafter Russlands in Washington, Baron Eduard von Stoeckl, mit Seward in Verhandlungen zu treten.

Die Verhandlungen endeten in einer die ganze Nacht andauernden Sitzung, zu deren Ende gegen 4 Uhr am Morgen des 30. März der Kaufvertrag unterschrieben wurde. Der Kaufpreis wurde auf 7,2 Millionen US-Dollar festgesetzt.

Ratifizierung und Inkrafttreten des Kaufvertrags

Der Senat der Vereinigten Staaten ratifizierte den Vertrag am 9. April 1867 durch eine Abstimmung mit 37 Pro- gegen nur 2 Contra-Stimmen. Jedoch wurde die Bewilligung der zum Kauf Alaskas benötigten Geldmenge auf Grund des Widerstandes innerhalb des Repräsentantenhauses um über ein Jahr verzögert. Schließlich genehmigte die Parlamentskammer die Bereitstellung des Geldes doch noch durch eine Abstimmung mit 113 zu 48 Stimmen.

Nach damaligen russischen Schätzungen lebten nur von rund 2500 Russen und Mischlingen sowie 8000 Ureinwohnern, also insgesamt gut 10.000 Einwohnern in dem Gebiet, die unter der Oberhoheit der Russischen Pelzhandelsgesellschaft standen, und möglicherweise 50.000 Eskimos und Indianern außerhalb deren Hoheitsbereiches.

Die Europäer hatten sich an 23 Handelsposten angesiedelt, die sich günstig gelegen auf den Inseln und an der Küste befanden. Die kleineren Posten waren mit jeweils nur vier oder fünf Russen besetzt und hatten den Zweck, die von den Indianern erhandelten Felle zu lagern und bei Ankunft der Schiffe der Pelzhandelsgesellschaft zur Verschiffung bereitzuhalten. Es gab zwei größere Ansiedlungen: Nowo-Archangelsk (das heutige Sitka) war 1804 gegründet worden, um den lukrativen Handel mit Seeotterfellen zu koordinieren. Die kleine Stadt bestand aus 116 kleinen Blockhäusern mit insgesamt 968 Einwohnern. Die zweite Siedlung war St. Paul auf Kodiak Island mit 100 Blockhütten und 283 Siedlern. Hier befand sich das Zentrum des Robbenfangs.

„Alaska“, ein Begriff aus der Sprache des Volkes der Aleuten, wurde von den Amerikanern als Name für das Gebiet gewählt. Die Feier der offiziellen Übergabe fand am 6. Oktoberjul./ 18. Oktober 1867greg. statt. Durch den Wechsel vom Julianischen zum Gregorianischen Kalender dauerte der Oktober des Jahres 1867 in Alaska nur ca. drei Wochen.

Russische und amerikanische Soldaten hielten vor dem Haus des Gouverneurs eine Parade ab; dann wurde die russische Flagge eingezogen und an ihrer Stelle die amerikanische unter den Salutschüssen der Artillerie aufgezogen. Fregattenkapitän Alexei Alexejewitsch Peschtschurow sprach schließlich die entscheidenden Worte: „General Rousseau, im Namen Seiner Majestät, des Zaren von Russland, übergebe ich das Territorium von Alaska an die Vereinigten Staaten.“ General Lovell Rousseau nahm das Gebiet an. Eine Anzahl von Forts, Blockhütten und Holzhäusern war den Amerikanern übergeben worden. Die Truppen zogen in die Kasernen ein; General Jefferson C. Davis schlug sein Quartier im Haus des Gouverneurs auf und die meisten russischen Siedler kehrten in ihre Heimat zurück. Nur einige Händler und Priester entschieden sich, zu bleiben.

Am Alaska Day wird heute noch die offizielle Übergabe Alaskas von Russland an die USA vom 18. Oktober 1867 gefeiert. Die Unterzeichnung wird am sogenannten Seward’s Day gefeiert, dem letzten Montag im März. Er ist gesetzlicher Feiertag in Alaska.


Siehe auch

Weblinks

Quellen