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Ackerbau
Unter landwirtschaftlichem Ackerbau versteht man die Produktion von Kulturpflanzen zur Gewinnung von Pflanzenerträgen auf dafür bearbeiteten Äckern.
Der Beginn der Jungsteinzeit (Neolithikum) wird zumeist mit dem Beginn des Ackerbaus gleichgesetzt. Voraus ging die Mittelsteinzeit (Mesolithikum), die sich dennoch nicht als Entwicklungsperiode vom Jäger und Sammler zum Ackerbau bezeichnen lässt. Der Ackerbau entstand lokal als Grabstockackerbau in der Levante. Es fanden vor allem primitive Geräte wie Furchenstock und Erntemesser Verwendung. Mit der Verbreitung des Ackerbaus setzte die Rodung von Waldgebieten ein. Mit Erfindung des Pfluges und der begleitenden Nutzung von Joch und Ochse begann der Pflugackerbau, gegebenenfalls zunächst als Schwendbau.
Der Beginn der Jungsteinzeit lässt sich, ähnlich wie andere Epochen, nur regional präzise datieren, da er eine kulturelle Entwicklung darstellt. Hier ist vor allem die Linearbandkeramische Kultur (zwischen 5700 und 4100 v. Chr.) bedeutsam. In der Levante war der Zeitpunkt des Beginns des Ackerbaus nach neuesten Erkenntnissen um 11.000 v. Chr. In Europa lag diese Periode zwischen 7.000 und 4.000 v. Chr. Die Landwirtschaft in Südosteuropa soll sich etwa 9000 v. Chr. entwickelt haben. Anschließend wurde das landwirtschaftliche Wissen in das von Jägern und Sammlern beherrschte Nordeuropa getragen, bis schließlich der Ackerbau 3000 v. Chr. bereits weitgehend verbreitet war.
In Japan hielt der Ackerbau erst 300 v. Chr. Einzug, als sich andere Kulturen bereits in der Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit befanden. Technologisch gesehen sind einige Amazonas-Gebiete und Gebiete der Kalahari teilweise heute noch als jungsteinzeitlich einzuordnen. Die mit dem Aufkommen des Ackerbaus verbundenen technischen und sozialen Entwicklungen werden auch als Neolithische Revolution bezeichnet.